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( 47 . Wandel.) 5.

nicht seine, sondern offenbar die Geschichte des Durchschnittsmenschen ist, dessen dem sie sie abscheulich und lächerlich ähnlich sieht. dessen verworrenes und zweideutiges Antlitz sich in ihr abprägt. Von Umständlichkeit beschwert war war hingegen, was dieser einfallsschnelle Beschluß hingegen berührte, durch den Versuch worden, das dem bekannte n Wesen des Durchschnittsmenschen vor durch einen bedeutende re n Hintergrund Vergleich mit dem der Wahrscheinlichkeit einen Hintergrund von un nicht ganz erforschter Neuigkeit zu stellen geben . Der Grundgedanke dieses Vergleichs war wohl ebenfalls war wohl auch bei diesem Vergleich scheinbar einfach: Denn das Durchschnittliche ist immer auch etwas Wahrscheinliches, und der Durchschnittsmensch der Bodensatz aller Wahrscheinlichkeit. Verglich Ulrich aber, was er gesagt hatte, mit dem, was davon noch zu sagen gewesen wäre, so bereute er verzagte er fast an der Fortsetzung dessen, was er mit seiner Gegenüberstellung von Wahrscheinlichkeit und Geschichte angefangen hatte.

Agathe sagte mit munterem mutwilligem Zögern: „Die Hausmeisterin träumt vom Lotto und erhofft sich einen Gewinn! Wenn ich also würdig gewesen sein sollte, dich zu verstehen, wäre es die Aufgabe der Geschichte, einen immer durchschnittlicheren Menschenschlag zu hinterlassen und sein Leben zu begründen, wofür vielleicht manches spricht, oder doch raunt . Und da ; und dazu sollte sie nun nichts einfacheres und verläßlicheres tun können, als einfach dem Zufall zu folgen und seinem Gesetz die Verteilung und Mischung der Gefühle, Gedanken und Ereignisse zu überlassen?" Ulrich nickte. „Es ist ein Wenn=so. Wenn die menschliche Geschichte überhaupt eine Aufgabe hätte, und es diese wäre, dann könnte sie nicht besser sein, als sie ist, und hätte erreichte durch ihre Unbestimmtheit immerhin etwas recht Bestimmtes!" auf die seltsame Art dadurch ein Ziel, daß sie keines hat!" Agathe lachte. „Und darum behauptest deswegen erzählst du, daß die niedrige Decke, unter der man lebt, eine ‚nicht unnützliche’ Aufgabe zu erfüllen habe?" „Eine tief notwendige Aufgabe, die Begünstigung des Durchschnitts!" bestätigte Ulrich. „Zu diesem Zweck sorgt sie dafür, daß ein für allemal kein Gefühl und Wille in den Himmel wächst!" „ Wäre Geschähe doch lieber das Gegenteil!" meinte Agathe. „Dann sollte mir nicht das Ohr vor Aufmerksamkeit rauh werden, ehe ich alles weiß!"

Ein Gespräch wie dieses über Genie, Durchschnitt und Wahrscheinlichkeit, das weil es bloß den Verstand beschäftigte, ohne das Gemüt zu berühren, dünkte Agathe, verlorene Zeit zu sein . Nicht ganz so erging es Ulrich, ob schon gleich er mit dem, was er gesagt hatte, herzlich unzufrieden war. Das Leben könnte so sein, wie es ist, auch wenn alles daran zufällig wäre; aber daraus, daß es so ist, läßt sich noch nicht schließen, daß in ihm vornehmlich der Zufall sein Aussehen bestimmt: Dieser Bedingungssatz, der keine Umkehrung zuläßt, war - umständlich, und wohl doch noch zu wenig umständlich vorbereitet - das einzige, worauf man sich verlassen konnte. Nichts war daran fest als der Satz: wenn etwas ein Zufallsspiel wäre, so zeigte das Ergebnis die gleiche Verteilung von F Treffern und Nieten wie das Leben. Aber daraus, daß der zweite Teil eines solchen Bedingungssatzes die Wahrheit ist, läßt sich mitnichten auf die Wahrheit des ersten schließen! Die Umkehrbarkeit des Verhältnisses bedürfte eines genaueren Vergleichs, unglaubhaft zu werden, der es