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V 6 34 Kap 52

( 51 . .. nicht einfach ..) 10.

Auch ist aus ihnen die Erfahrung zu gewinnen, wenn man sich zu einem solchen Zweck denn schon auf gewagte Vergleiche eingelassen hat, daß das Schweigen, die Ohnmacht und jedwede Unverständigkeit des Gegenspielers mit der Wirkung verbunden ist, das Gemüt in Überspanntheit zu versetzen.

So wiederholt sich noch dergestalt vornehmlich doch , was schon auch früher gesagt worden, daß ein ungleichwertiger Gegenspieler die Liebe schief macht; insofern es nicht es wäre bloß beizufügen, daß es nicht selten schon eine schiefe Verfassung des Gefühls ist, die ihn überhaupt wählen heißt. Und umgekehrt, wäre es der erwidernde, lebende, handelnde Mitspieler, der die Gefühle in Ordnung hält und bestimmt, und ohne den sie zur Spiegelfechterei entarten.

Das Stilleben aber, ist sein seltsamer Reiz nicht auch Spiegelfechterei? Ja, fast eine ätherische Nekrophilie?

Und doch ist eine ähnliche Spiegelfechterei auch in den Blicken von ordent glück lich Liebenden als Ausdruck ihres Höchsten. Sie sehen einander ins Auge, können sich nicht losreißen und vergehen in einem unendlichen, wie Gummi ge dehn ten Gefühl baren unendlichen Gefühl!

Ungefähr so hatte der Wortwechsel also begonnen, aber an dieser Stelle war sein Faden recht eigentlich hängen geblieben; und zwar eine ganze Weile ehe er wieder weiterlief. Die beiden hatten einander wirklich angesehen und waren dadurch nämlich ins Schweigen verfallen.

Bedarf es aber einer Bemerkung, die das erklärt, und überhaupt solche Gespräche nochmals rechtfertigt, und ihren Sinn ausspricht ; : so ließe sich vielleicht das sagen, was Ulrich begreiflichermaßen in diesem Augenblick bloß einen stummen Einfall bleiben ließ, daß es nämlich beiweitem nicht so einfach sei zu lieben, wie die Natur anscheinend dadurch glauben zu machen will scheint will , daß sie jedem Stümper unter ihren ihren Geschöpfen die Werkzeuge der Liebe Liebe dazu anvertraut hat.

Ev. Korr. nach K III S 46 : jedem Stümper ~ auch F