(
51.
.. nicht einfach ..)
2.
oder die Ehre zu lieben, und niemand fiele es ein, das in einem Atem zu
sagen
nennen
, wenn man nicht gewohnt wäre, es alle Tage zu tun. Andere
Beispiele und Gewohnheiten
Spielarten dessen,
was tausend und eins, und doch ein dasselbe ist, lassen sich mit den Worten anreden: Die Flasche, den Tabak und noch schlimmere Gifte zu lieben. Den Spinat und die Bewegung in freier Luft. Den Sport oder den Geist. Die Wahrheit. Die Frau, das Kind, den Hund.
Sie ergänzten es, die darüber sprachen:
Gott. Die Schönheit, das Vaterland und das Geld. Die Natur, den Freund, den Beruf und das Leben. Die Freiheit. Den Erfolg, die Macht, die Gerechtigkeit oder schlechthin die Tugend. Alles das liebt man; und kurz, es wird fast ebenso vieles mit Liebe verbunden, als es Strebens= und Redensarten gibt. Was ist aber die Unterscheidung und was die Gemeinsamkeit der Lieben?
Vielleicht ist es dienlich, an das Wort Gabeln zu erinnern. Es gibt Eß=, Mist=, Ast=, Gewehr=, Weg=, und andere Gabeln; und allen diesen ist ein bildendes Merkmal „Gabeligsein" gemeinsam. Es ist
die Grundeigenschaft und das Grunde
das entscheidende E
rlebnis, das Gegabelte
, die Gestalt der Gabel
an
an den höchst verschiedenen Dingen, die
Gabel
so
heißen. Kommt man von diesen, so erweist sich
dadurch,
an ihm,
daß sie alle unter den
selben
Begriff
Gabel
gehören; geht man vom anfänglichen Eindruck des Gabeligseins aus, so zeigt sich, daß er durch die Eindrücke der verschiedenen bestimmten Gabeln ausgefüllt und ergänzt wird. Das Gemeinsame ist also
deren
eine
Form oder Gestalt,
und
das Unterschiedliche liegt zunächst an den
Formen, die ihr möglich sind,
mannigfaltigen Formen,
in denen
die
sie
erkannt wird,
haben
annehmen
kann;
sodann aber auch an den Gegenständen, die eine solche Form
annehmen
haben
, an ihrem Stoff, Zweck und dergleichen. Aber
während
wogegen
derweil
sich jede Gabel mit jeder unmittelbar vergleichen läßt, und sinnlich gegeben ist, wäre es auch nur in einem Kreidestrich oder in der Vorstellung, verhält es sich nicht so mit den verschiedenen Gestalten der Liebe; und der ganze Nutzen des Beispiels schränkt sich auf die Frage ein, ob es nicht doch auch da, entsprechend dem Gabeligsein der Gabeln, ein Haupterlebnis, etwas Liebeliges, Liebseiendes und Liebeartiges
also
, in allen Fällen gebe.
Denn
Aber
die Liebe ist kein Gegenstand sinnlicher Erkenntnis, daß sie mit einem Blick, oder denn auch mit einem Gefühl, zu erfassen wäre, sondern ist ein moralisches Ereignis, wie es vorsätzlicher Mord, Gerechtigkeit oder Verachtung sind; und das hat
unter anderem
zu bedeuten, daß eine vielfach abbiegende und mannigfach gestützte Kette von Vergleichen zwischen ihren Beispielen möglich ist, deren entferntere einander
völlig
ganz
unähnlich
sein können
, ja bis zum Gegensatz
voneinander
verschieden
sein können
, und doch durch einen
solchen
vom einen ans andere anklingenden Zusammenhang verbunden
sind
werden
. Vo
m Gefühl
n der Liebe
handelnd, läßt sich also
von der Liebe
so
gar bis
zum Haß gelangen; und doch ist nicht etwa die vielberufene „Ambivalenz" davon die Ursache, die Gespaltenheit des Fühlens, sondern gerade die volle Ganz
heit
heit
des Lebens.