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. .. Nächsten ..)
4.
das Wort „Du bist meine verlorene Selbstliebe" gebrauchte; in einem Gespräch, worin er bekannte, die Liebe zum Ichsein wie auch zur Welt verloren zu haben, und das damit endete, daß sie sich als „Siamesische Zwillinge" erklärten. Dieser Auskundschaftung diente
seither auch
alles, was Betrachtung der gewöhnlichen und durchschnittlichen Lebensgestaltung war,
ebenso
wenngleich sie sich
soeben
an der dabei angebrachten oberflächlichen Heiterkeit
jetzt
selbst verletzt hatten.
Unvermittelt in einen mürrischen Ton verfallend, gab Ulrich zu verstehen: „Wir hätten einfach sagen sollen, daß Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, nichts anderes ist wie die
unvergeßliche
nützliche
Er
fahr
mahn
ung:
‚
Was du nicht willst, daß dir man tu, das füg auch keinem andern zu!
’
"
Agathe schüttelte, wie zuvor, den Kopf,
und
aber
ihr Blick
war
wurde
warm. „Es ist ein hochherzig leidenschaftlicher und heiter freigebiger Auftrag!
" rief sie
vorwurfsvoll
aus. „
Seine Beispiele sind: Liebe deine Feinde! Vergelte ihre Übeltaten mit Wohltaten! Liebe, ohne auch nur zu fragen!" Plötzlich hielt sie inne und sah ihren Bruder verdutzt an. „Aber was liebt man eigentlich an einem Menschen, wenn man ihn gar nicht kennt?" fragte sie un
ged
sch
uldig. Ulrich ließ sich Zeit. „Fällt dir nicht auf, daß es eigentlich stört, wenn uns ein Mensch heute begegnet, der uns persönlich gefällt und so schön ist, daß man über ihn etwas Passendes sagen möchte?" Agathe nickte. „Also richtet sich unser Gefühl
" gab sie zu „
nicht nach der wirklichen Welt und den wirklichen Menschen
?
.
" „Also hätten wir die Frage zu beantworten, welchen Teil davon es gilt oder welcher Umgestaltung und Verklärung des wirklichen Menschen und der wirklichen Welt?" ergänzte Ulrich leise.
Nun war es Agathe, die zuerst keine Antwort gab; aber ihr Blick war erregt und phantastisch. Schließlich erwiderte sie schüchtern mit einem Gegenvorschlag. „Vielleicht kommt hinter der
alltäglich
gewöhnlichen dann die große Wahrheit zum Vorschein?"
Ulrich schüttelte in zögernder Abwehr den Kopf; aber der Inhalt von Agathens fragender Behauptung hatte eine tief durchschimmernde Augenfälligkeit für sich. Es war die Luft und Lust dieser Tage so heiter und zärtlich, daß unwillkürlich der Eindruck entstand, Mensch und Welt müßten sich darin so zeigen, wie sie wirklicher als wirklich wären. Ein kleiner, über=sinnlich=abenteuerlicher Schauer war in dieser Durchsichtigkeit, wie er in der fließenden Durchsichtigkeit eines Baches ist, die den Blick an den Grund gelangen, dem schwankend ankommenden aber dort die farbig geheimnisvollen Steine wie eine Fischhaut erscheinen läßt, unter deren Glätte sich, was er zu erfahren geglaubt