(
52.
Atemzüge ..)
6.
Arten des leidenschaftlichen Seins ein Vorbild,
oder
und vielleicht gar
ihren Ursprung,
schon
an jedem Gefühl haben. An jedem Gefühl lassen sich diese zwei
Seiten seines Aufbaus und seines Verhaltens unterscheiden. Was ich die appetitive nenne,
Seiten unterscheiden" fuhr er fort. Aber merkwürdigerweise sprach er dann nur von dem, was er unter der appetitiven verstand. Sie
drängt zum Handeln, zur Bewegung, zum Genuß;
da
durch
ihre Wirkung
verwandelt sich das Gefühl in ein Werk, oder
auch
in eine Idee und Überzeugung, oder in eine Enttäuschung. Das alles sind Formen seiner Entspannung, können aber auch solche der Umspannung und Neukräftigung sein.
Also
Denn
dadurch
auf diese
Art
wandelt
verändert
sich das Gefühl, nutzt sich ab, verläuft sich in seinem Erfolg und findet darin ein Ende; oder es verkapselt sich
in ihm
darin
und verwandelt seine lebendige Kraft nun in seine aufgespeicherte, die ihm
diese
jene
die lebendige
später, und gelegentlich
, und
oft mit Zinseszins,
wieder zurückgiebt. „Und
liegt es nicht
schon
gerade
daran
wird
etwa
nicht dadurch schon
zur Genüge
das eine
verständlich
, daß die rüstige Tätigkeit unseres weltlichen Fühlens und seine Hinfälligkeit, über die du so angenehm geseufzt hast, keinen
tiefen
großen
Unterschied für uns ausmachen, mag er auch ein
groß
tief
er sein?" schloß Ulrich einstweilen seine Antwort.
"Nur zu sehr kannst du recht haben!" stimmte Agathe zu. „Mein Gott, dieses ganze Werk des Gefühls, sein weltlicher Reichtum, dieses Wollen und Freuen, Tun und Untreuwerden, wegen nichts, als weil es treibt
,
!
einbezogen alles, was man erfährt und vergißt:
e
E
s ist ja schön wie ein Baum voll Äpfel in jeder Farbe, aber es ist auch sinnlos eintönig wie alles, was jedes Jahr auf die gleiche Art sich rundet und abfällt!"
Ulrich nickte zu dieser
einen Hauch
von Ungestüm und Verzicht
bewegten
angehauchten
ausatmenden
Antwort
seiner Schwester.
„Dem appetit
iv
artig
en Teil der Gefühle verdankt die Welt alle Werke und alle Schönheit, allen Fortschritt, aber auch alle Unruhe, und zuletzt all ihren sinnlosen Kreislauf!" be
stät
kräft
igte er. „Weißt du übrigens,
daß man unter dem, was ich den appetitiven Teil der Gefühle nenne,
fügte er hinzu
daß man unter diesem ‚appetitartig’
einfach
versteht,
was triebhaft
an ih
ist
den Anteil
den die uns eingeborenen Triebe an
ihnen
einem
jede
n
m
Gefühl
haben? Also
"
, habe ich
doch nicht
„haben wir damit
gesagt, daß es die Triebe sind, wem die Welt
die Schönheit und den Fortschritt, und die wirre Unruhe verdankt? Ich möchte auch nicht, daß wir jetzt über dem zweiten das erste
zu sehr
vergäßen." Gemeinhin sucht man ja das zweite; aber ich möchte
wohl
natürlich
auch, daß wir darüber das erste nicht außeracht l
ieß
ass
en!"
Schönheit und Fortschritt verdankt."
"Und ihre wirre Unruhe" wiederholte Agathe.
"Gewöhnlich sagt man gerade das; darum erscheint es mir nützlich, daß wir
auch
das andere nicht außeracht lassen!
"
Denn es ist ja
zu
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